Hintergrund:
Etwa 2 % der deutschen Bevölkerung sind von Psoriasis betroffen. Es stehen immer mehr kostenintensive systemische Therapien zur Verfügung. Umfragen haben gezeigt, dass ein hoher Anteil der Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis trotz hoher Krankheitslast nicht angemessen behandelt wird. Digitale Therapieempfehlungssysteme (TRS) können dabei helfen, eine leitliniengerechte Behandlung umzusetzen. Über die Akzeptanz solcher klinischen Entscheidungsunterstützungssysteme (CDSSs) ist jedoch wenig bekannt. Ziel der Studie war es daher, die Akzeptanz eines prototypischen TRS-Demonstrators zu erreichen.
Methoden:
Im Demonstrator wurden drei Szenarien (potenzielle Testpatienten mit Psoriasis, aber unterschiedlichen soziodemografischen und klinischen Merkmalen, Vorbehandlungen, Kinderwunsch und multiple Komorbiditäten) entworfen. Der TRS-Demonstrator und die Testpatienten wurden einer Zufallsstichprobe von 76 Dermatologen vorgestellt, die an einer nationalen Dermatologiekonferenz teilnahmen, und zwar in einer persönlichen Querschnittsbefragung mit Fallvignetten. Der Dermatologe wurde gebeten, den Demonstrator anhand der System-Usability-Skala (SUS) zu bewerten, ob er ihn für bestimmte Patientengruppen verwenden würde und welche Nutzungsbarrieren bestehen. Gründe für eine mögliche Nutzung des TRS-Demonstrators wurden mittels einer Poisson-Regression mit robusten Standardfehlern getestet.
Ergebnisse:
Die Akzeptanz des TRS war bei Patienten, die für eine systemische Therapie in Frage kamen, am höchsten (82 %). 50 % der Teilnehmer akzeptierten das System für Patienten mit zusätzlichen Komorbiditäten und 43 % für Patienten mit speziellen Subtypen der Psoriasis. Dermatologen im ambulanten Bereich oder mit vielen Patienten pro Woche waren weniger bereit, den TRS bei Patienten mit speziellen Psoriasis-Subtypen einzusetzen. Dermatologen bewerteten den Demonstrator mit einem mittleren SUS von 76,8 als akzeptabel. Bei Teilnehmern, deren SUS 10 Punkte über dem Durchschnitt lag, war die Wahrscheinlichkeit, dass sie TRS für spezielle Psoriasis-Subtypen verwendeten, um 27 % höher. Das Haupthindernis bei der Nutzung des TRS war der Zeitaufwand (47,4 %). Teilnehmer, die Zeit als Hindernis wahrnahmen, waren 22,3 % weniger bereit, TRS bei Patienten mit systemischer Therapie anzuwenden. 27,6 % der Ärzte gaben an, nicht genau zu verstehen, wie die Empfehlung durch das TRS generiert wurde, ohne dass dies Auswirkungen auf die Einsatzbereitschaft des Systems hätte.
Abschluss:
Die beachtlich hohe Akzeptanz und Einsatzbereitschaft des Psoriasis-CDSS lässt vermuten, dass ein TRS in der Routineversorgung umsetzbar zu sein scheint und die klinische Versorgung verbessern kann. Das Haupthindernis ist der zusätzliche Zeitaufwand für Dermatologen in einem geschäftigen klinischen Umfeld. Daher wird es eine große Herausforderung sein, einen begrenzten Satz an Variablen zu identifizieren, der dennoch eine gültige Empfehlung mit präziser Vorhersage des patientenindividuellen Nutzens und Schadens ermöglicht.
Schlüsselwörter:
Klinisches Entscheidungsunterstützungssystem (CDSS); Schuppenflechte; Umfrage; Therapieentscheidung.
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Quelle: Psoriasis-Studien