Unsere Haut ist von Milliarden Bakterien, Pilzen und anderen Winzlingen besiedelt, dem sogenannten **Mikrobiom**[1][2]. Diese Mitbewohner helfen, die Haut gesund zu halten und wehren schädliche Keime ab. Besonders auf dem Gesicht mischen verschiedene Gruppen wie **Staphylococcus** und **Cutibacterium** mit[1][2]. Sie kämpfen gegen Eindringlinge und stärken die Abwehr.
Ist das Gleichgewicht gestört, können Krankheiten wie Neurodermitis oder Rosazea auftreten[1][2]. Bei Neurodermitis finden sich oft zu viele **Staphylococcus aureus** auf der Haut. Das schwächt die Abwehrstoffe und macht die Haut anfälliger. Bei Rosazea reagiert die Haut über, das Immunsystem schüttet mehr Entzündungsstoffe aus, oft durch spezielle Rezeptoren der Hautzellen angestachelt.
Auch Pilze wie **Malassezia** können Entzündungen fördern. Wer die Rolle des Mikrobioms besser versteht, kann Hautprobleme gezielter behandeln[1][2].
Originaltitel: The Role of Skin Microbiota in Facial Dermatoses and Related Factors: A Narrative Review
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Eine neue Studie zeigt: Therapien, die auf die Darmflora zielen, könnten Menschen mit Psoriasis ein bisschen helfen. Die Auswertung von acht Studien mit 409 Teilnehmenden ergab, dass sich die Hautsymptome nach solchen Behandlungen leicht verbesserten. Besonders gut schnitt die Methode bei Behandlungen mit Antibiotika ab, bei Therapiedauern unter drei Monaten sowie bei Menschen mit Plaque-Psoriasis und in Asien.
Die Lebensqualität und Entzündungswerte wie CRP änderten sich aber nicht wesentlich. Auch Nebenwirkungen traten mit der neuen Methode nicht häufiger auf als bei anderen Behandlungen. Das Ergebnis: Die Behandlung ist vermutlich sicher und bringt einen kleinen Vorteil für die Haut, aber große Wunder sollte man nicht erwarten.
Ob die Methode wirklich hilft und für wen sie am besten geeignet ist, muss noch genauer erforscht werden. Bisher sind die Studien klein, und oft kommen die Ergebnisse nur aus einer Region.
Originaltitel: Efficacy and safety of gut microbiota-targeted therapy in patients with psoriasis: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials
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Cannabidiol, kurz **CBD**, ist ein Stoff aus der Hanfpflanze, der nicht berauschend wirkt[1][2]. In der Hautpflege gilt CBD als echtes Multitalent: Es kann Entzündungen lindern, wirkt antioxidativ, antibakteriell und hilft sogar gegen Juckreiz[1][2][3].
Studien zeigen, dass CBD bei Hautkrankheiten wie **Psoriasis**, Akne oder Neurodermitis hilfreich sein kann[1][2][3]. Es beruhigt die Haut, unterstützt die Wundheilung und soll sogar Haarausfall mindern[1][2]. Außerdem schützt es vor Umweltschäden, weil es oxidative Prozesse abfängt und die Kollagenbildung unterstützt[1][2].
Es gibt jedoch noch offene Fragen: CBD-Cremes müssen gut einziehen, stabil bleiben und es gibt noch keine einheitlichen Regeln, wie die Produkte geprüft werden[1][2]. Deshalb: CBD ist spannend, aber bevor du dich darauf verlässt, warte lieber noch auf weitere Forschungen.
Originaltitel: Cannabidiol in Skin Health: A Comprehensive Review of Topical Applications in Dermatology and Cosmetic Science
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Etwa ein Drittel der Menschen mit Psoriasis-Arthritis in Europa hat laut einer großen Studie Veränderungen im Kreuzbein-Darmbein-Gelenk, auch bekannt als Sakroiliakalgelenk[1]. Besonders häufig sieht man auf dem MRT Schwellungen im Knochenmark, sogenannte Knochenmarködeme, zudem Erosionen und Fettablagerungen[1]. Diese treten meist auf beiden Seiten auf. Manche dieser Auffälligkeiten wie größere Knochenmarködeme oder Verwachsungen im Gelenk gibt es fast nur bei den Patienten, bei denen das MRT wirklich eine axiale Beteiligung zeigt.
Interessant: Viele der Betroffenen spüren gar keinen Rückenschmerz, obwohl das Gelenk betroffen ist[1][2]. Männer, Menschen mit dem Gen HLA-B27, einem erhöhten Entzündungswert (CRP) und einer Vorgeschichte von entzündlichem Rückenschmerz haben häufiger eine axialen Beteiligung[1]. Auch Röntgenaufnahmen können bei manchen zeigen, dass das Gelenk wie bei Morbus Bechterew verändert ist.
Das Ergebnis der Studie ist klar: Ein MRT kann helfen, früh zu erkennen, ob das Kreuzbein-Darmbein-Gelenk betroffen ist. So kann man schwere Verläufe besser verhindern und die Therapie individuell anpassen[1][2].
Originaltitel: Sacroiliac joint involvement in psoriatic arthritis – MRI, radiographic and clinical findings in 581 European routine care patients
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Frauen mit Psoriasis-Arthritis brechen ihre Medikamente öfter ab als Männer, oft weil sie mehr Nebenwirkungen spüren[1][2][3]. Nach einem Jahr sind nur noch 52 % der Frauen, aber 68 % der Männer bei ihrer ersten Therapie[1]. Frauen haben stärkere Gelenkbeschwerden und berichten öfter über Schmerzen und Einschränkungen; Männer dagegen haben meist mehr Hautprobleme und Nagelpsoriasis[1][2]. Männer steigen häufiger wegen mangelnder Wirkung oder Besserung aus, Frauen eher wegen unerwünschter Wirkungen[1]. Obwohl Frauen mehr Nebenwirkungen haben, melden Männer doppelt so viele schwere Fälle[1]. Das zeigt: Die Behandlung von Psoriasis-Arthritis sollte stärker an die Bedürfnisse beider Geschlechter angepasst werden[1][2].
Originaltitel: Real-world sex differences in treatment persistence and reasons for discontinuation in psoriatic arthritis patients: results from the German RABBIT-SpA register.
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Menschen mit Psoriasis, Psoriasis arthritis und systemischem Lupus brauchen oft mehrere Medikamente. Kombiniert man **Deucravacitinib**, **Mycophenolat-Mofetil** und **Hydroxychloroquin**, kann das die Haut und die Gelenke wirksam beruhigen[1][2][3]. Deucravacitinib hilft bei Hautschuppen und schmerzenden Gelenken, Mycophenolat-Mofetil bremst das Immunsystem gezielt und Hydroxychloroquin schützt vor Entzündungen beim Lupus. Studien zeigen, dass diese Mischung bei Patienten funktioniert, die mehrere Erkrankungen gleichzeitig haben. So lassen sich Beschwerden gut steuern, wenn Ärzte gemeinsam den Plan an die einzelne Person anpassen[2][3][4].
Originaltitel: Effective management of psoriasis and psoriatic arthritis in a patient with systemic lupus erythematosus using deucravacitinib, mycophenolate mofetil and hydroxychloroquine
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Eine 32-jährige Frau mit schwerer Psoriasis, Psoriasis arthritis und Lupus bekam zuerst Hydroxychloroquin, Mycophenolat-Mofetil und Belimumab[2][3]. Ihre Psoriasis verschlechterte sich trotzdem, weil die Lupus-Medikamente eher B-Zellen und bestimmte Antikörper hemmen, während Psoriasis andere Signalwege braucht[2]. Dann setzte sie Belimumab ab und nahm stattdessen Deucravacitinib, einen selektiven TYK2-Hemmer, einmal täglich[2]. Nach 3 Monaten waren ihre Haut und Gelenke praktisch beschwerdefrei, sie hatte kein Lupus-Schub und keinen spürbaren Nebenwirkungen[2][3]. Deucravacitinib könnte also eine wirksame Therapie sein, wenn mehrere Autoimmunerkrankungen gleichzeitig vorliegen[2].
Originaltitel: Effective management of psoriasis and psoriatic arthritis in a patient with systemic lupus erythematosus using deucravacitinib, mycophenolate mofetil and hydroxychloroquine.
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Beim GRAPPA 2024 Meeting in Seattle ging es um neue Forschung zu Psoriasis und Psoriasis-Arthritis[3]. Junge Wissenschaftler konnten ihre Projekte vorstellen. Es gab 27 Bewerbungen aus 14 Ländern, davon wurden vier besonders spannende Projekte mit Geld unterstützt[3]. Die Themen reichten von klinischen Studien bis Grundlagenforschung. Zum Beispiel ging es darum, neue Marker für die Krankheit zu finden oder moderne Ultraschallgeräte zu testen[1]. Das Ziel: Krankheiten früher erkennen und besser behandeln. Die Atmosphäre war offen, Fragen stellen war ausdrücklich erwünscht[1]. Der Austausch zwischen Forschern soll helfen, die Versorgung für Patienten immer weiter zu verbessern.
Originaltitel: GRAPPA 2024 Meeting: Advances in Psoriatic Disease Research From Pilot Grant Awardees.
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In den letzten 50 Jahren ist die Forschung zu Medikamenten gegen Psoriasis regelrecht explodiert. 1975 gab es nur 9 Veröffentlichungen, 2024 waren es über 1600. Am meisten geforscht haben die USA, aber Kanada glänzt durch viele Zitate pro Studie. Weltweit arbeiten heute Forscher*innen aus über 70 Ländern zusammen und neue Wirkstoffe stehen im Fokus. Früher ging es vor allem um die Grundlagen des Immunsystems, inzwischen entwickeln Fachleute gezielt Medikamente wie TNF-Alpha-Hemmer oder moderne Wirkstoffe, die Interleukin-17 und -23 oder den Januskinase-Weg blockieren. Dadurch ist Psoriasis-Forschung zum Vorbild für personalisierte Behandlungen bei vielen Immunerkrankungen geworden[2].
Originaltitel: Tracing Five Decades of Psoriasis Pharmacotherapy: A Large-Scale Bibliometric Investigation with AI-Guided Terminology Normalization.
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Eine neue Studie untersucht die Beteiligung der Sacroiliac-Joints bei Psoriasis-Arthritis in Europa. Bei 581 Patienten ergab sich, dass 31 % Anzeichen für eine Entzündung in diesen Gelenken im MRI zeigen. Häufige Veränderungen waren Knochenmarködem, Erosionen und Fettveränderungen, oft beidseitig. Männer, HLA-B27-Positive und erhöhte CRP-Werte erhöhen das Risiko für diese Veränderungen. Die Studie fördert die Verwendung von MRI zur frühen Erkennung dieser Entzündungen[3].
Originaltitel: Sacroiliac joint involvement in psoriatic arthritis - MRI, radiographic and clinical findings in 581 European routine care patients.
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Eine Studie aus Deutschland hat geprüft, wie gut das Immunsystem von Menschen mit mittlerer bis schwerer Psoriasis auf eine Impfung gegen Pneumokokken anspringt[1]. Die Patientinnen und Patienten bekamen zuerst Prevenar 13 (PCV13), danach Pneumovax 23 (PPSV23). Die Forscher haben die T-Zell-Reaktion auf verschiedene Formen des Bakteriums über sieben Monate beobachtet[1]. Besonders Personen, die Medikamente wie TNF-Blocker, Biologika (gegen IL-12/23, IL-23, IL-17) oder Methotrexat bekommen, zeigten bei manchen Bakterienformen unterschiedliche Immunreaktionen[1]. Insgesamt waren manche Reaktionen stark, andere eher schwach. Die Menge der gebildeten Antikörper passte nicht immer zu den T-Zell-Antworten[1]. Das zeigt: Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems beeinflussen, wie gut die Impfung wirkt. Weitere Forschung ist nötig, um die genauen Abläufe zu verstehen[1].
Originaltitel: Evaluation of T-Cell Responses Following Sequential Vaccination with PCV13 and PPSV23 Against <i>Streptococcus pneumoniae</i> in Patients with Psoriasis.
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Mit einer neuen Methode namens Multi-Antigen-Analyse haben Forschende die Immunzellen in der Haut von Menschen mit Psoriasis und chronischem Ekzem verglichen. Sie fanden heraus, dass sich bestimmte Immunzellen – sogenannte dendritische Zellen – bei beiden Krankheiten unterscheiden.
Im Ekzem tauchen besonders viele monozyten-ähnliche Zellen mit den Merkmalen **CD14, CD63 und CD163** auf, die etwa viermal häufiger vorkommen als bei Psoriasis[1]. Bei Psoriasis dagegen sieht man mehr Zellen mit den Markern **CD14, CD1a und CD11c**[1]. Diese Unterschiede helfen, die Diagnosen genauer zu stellen und könnten in Zukunft für gezieltere Therapien sorgen.
Originaltitel: CD163/CD63+ Monocyte-Derived DC Profiled in Tissue by Multi-Antigen Analysis (MAA) Discriminate Chronic Eczema and Psoriasis.
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Forscher haben winzige Teilchen aus der Hagebutte, sogenannte **Nanopartikel**, untersucht, die gegen die Entzündung bei Psoriasis helfen könnten. Diese Teilchen sind nur etwa 100 Nanometer groß – das ist rund tausendmal kleiner als ein Sandkorn.
Die Nanopartikel aus der Hagebutte wurden von Hautzellen gut aufgenommen. Sie konnten das Wachstum der Zellen bremsen, das bei Schuppenflechte sonst außer Kontrolle gerät. Außerdem senkten sie wichtige Entzündungsstoffe wie **Interleukin-1β** und **Interferon-γ**. In einem Mausmodell, das Psoriasis nachmacht, hemmten sie die Verdickung der Haut und das Eindringen von Immunzellen.
Die Forscher meinen: Diese **Hagebutten-Nanopartikel** könnten durch ihre antioxidativen und entzündungshemmenden Wirkstoffe ein **natürliches Mittel gegen Psoriasis** werden. Sie bekämpfen gleichzeitig zwei Hauptprobleme – Stress für die Zellen und das überschießende Hautwachstum[1].
Originaltitel: Therapeutic Potential of Rose Hip-Derived Nanoparticles for Psoriatic Skin Inflammation
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In klinischen Studien zu Psoriasis kommt es oft zu **Unterschieden bei den Teilnehmern**. Eine große Analyse von über 1.700 Studien zeigt: Vor allem das Einkommen des Landes, in dem die Studie läuft, spielt eine wichtige Rolle beim Thema **Therapietreue**[2].
In ärmeren Ländern brechen ähnlich viele Leute die Behandlung ab, egal um welche Studie es geht. In reicheren Ländern hängt es aber zum Beispiel davon ab, wie streng die Einhaltung kontrolliert wird, wie viele Teilnehmende mitmachen und wie schwer die Krankheit bei Start der Studie ist. Generell halten sich Menschen in ärmeren Ländern eher an die Vorgaben.
Das bedeutet: Man kann die Ergebnisse aus Ländern wie Deutschland nicht einfach auf andere Länder übertragen. Für jede Region sind **eigene Studien wichtig**, damit die Behandlung auch wirklich passt[2].
Originaltitel: Participant heterogeneity of psoriasis interventional trials
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Eine 16-wöchige **Mittelmeerdiät** kann die **Schwere der Psoriasis** deutlich senken im Vergleich zu einer fettarmen Ernährung[1]. In einer Studie aus Spanien aßen 19 Menschen nach persönlichen Beratungen und mit Olivenöl-Unterstützung mediterran. Fast die Hälfte von ihnen erreichte eine **deutliche Verbesserung der Haut** (PASI 75), deutlich mehr als in der Kontrollgruppe[1].
Teilnehmende berichteten auch von **besserer Lebensqualität, besserem Schlaf und weniger Ängsten**[1]. Die Blutwerte verbesserten sich teils, aber das Gewicht blieb gleich. Die Studie war zwar klein und lief nur in einer Klinik, trotzdem zeigt sie: Gesund essen, wie in Südeuropa üblich, kann bei Schuppenflechte mehr bringen als gedacht[1].
Wer sich also mediterran ernährt, tut nicht nur seinem Herzen, sondern vielleicht auch seiner Haut etwas Gutes.
Originaltitel: Mediterranean Diet and Patients With Psoriasis
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Eine große Studie hat untersucht, wie sich verschiedene Ernährungsgewohnheiten auf das Risiko für Psoriasis-Arthritis auswirken können. Das Team fand fünf Gewohnheiten, die mit einem geringeren Risiko zusammenhängen: **Rotwein trinken, Alkohol insgesamt (in Maßen), Käse essen, regelmäßiger Alkoholkonsum** und **Entkoffeinierten Kaffee** trinken[1].
Die Forscher schauten sich auch an, was da im Körper genau passiert. Bei Rotwein spielen bestimmte Vitamin-E-Arten (Gamma- und Beta-Tocopherol) und Zitrat eine Rolle. Beim Käse sind vor allem Arginin (eine Aminosäure) und das Verhältnis von Phosphat zu Threonin (ebenfalls eine Aminosäure) wichtig. Wer gerne entkoffeinierten Kaffee trinkt, hat auffällige Veränderungen bei den Aminosäuren Glutamat, Alanin und Ornithin.
Das zeigt: Bestimmte Nahrungsmittel wirken sich wohl über bestimmte Stoffwechselprodukte im Blut auf die Entstehung von Psoriasis-Arthritis aus. Vielleicht kann eine gezielte Ernährung helfen, das Risiko zu senken[1].
Originaltitel: The mediating role of key amino acid and vitamin metabolite ratios in the effects of 5 dietary habits on psoriatic arthritis: A Mendelian randomization study
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Viele Menschen mit Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis brauchen besondere Medikamente, um ihre Beschwerden zu lindern. Eine neue Studie aus Schweden und Deutschland hat untersucht, wie diese Medikamente im echten Leben eingesetzt werden.
Es zeigte sich: Menschen mit Psoriasis-Arthritis sind meist älter und häufiger Frauen als Menschen mit axialer Spondyloarthritis. In Schweden sind die Patienten jünger und haben weniger weitere Krankheiten als in Deutschland. Viele leiden zusätzlich an Psoriasis, Bluthochdruck oder Gelenkschmerzen.
Die meisten starten mit modernen Medikamenten, die das Immunsystem beeinflussen. In Schweden bekommen Betroffene häufiger Anti-TNF-Mittel als in Deutschland. Das Medikament Secukinumab wird am häufigsten eingesetzt, manchmal sogar in höherer Dosis, besonders in Deutschland. Auch Ixekizumab und Guselkumab kommen zum Einsatz, manchmal mit mehr als der empfohlenen Dosis.
Die Behandlung unterscheidet sich also je nach Land, Alter und weiteren Krankheiten. Künftige Forschung soll helfen, die Therapie noch besser an die Bedürfnisse der Patienten anzupassen[1].
Originaltitel: Real-World Utilization of Biologic and Targeted Synthetic Disease-Modifying Anti-rheumatic Drugs in Psoriatic Arthritis and Axial Spondyloarthritis: Insights from Sweden and Germany
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Psoriasis-Arthritis, kurz PsA, ist mehr als nur eine Begleiterscheinung der Schuppenflechte. Obwohl schon im 19. Jahrhundert Ärzte erste Fälle beschrieben, dachte lange niemand an eine eigene Krankheit. Erst ab den 1950er Jahren wurde klar: Psoriasis-Arthritis ist eine eigenständige Erkrankung[1][2][3].
Anfangs galten die Gelenkbeschwerden als harmlos. Heute weiß man, dass PsA oft schwer verläuft. Sie kann Gelenke zerstören, die Beweglichkeit einschränken und das Leben verkürzen. Häufig gibt es noch andere gesundheitliche Probleme gleichzeitig, zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen[1].
Die Forschung hat in den letzten 50 Jahren große Fortschritte gemacht. Dank neuer Medikamente und besserer Untersuchungsmethoden geht es vielen Betroffenen heute besser. Trotzdem gibt es noch Herausforderungen, die in Zukunft gelöst werden müssen, damit alle Patientinnen und Patienten gut leben können[1].
Originaltitel: The Road to a New Horizon in Psoriatic Arthritis
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Menschen mit Psoriasis-Arthritis haben oft entzündete Gelenke. Die Untersuchung mit **optischer Spektraltransmission (OST)** zeigt bei ihnen deutlich höhere Werte als bei gesunden Personen. Das heißt, OST erkennt Entzündungen an den Fingern und Handgelenken ziemlich zuverlässig[2]. In der Studie mit 100 Betroffenen und 100 Gesunden ließen sich die Ergebnisse von OST klar mit anderen Krankheitszeichen und Ultraschallwerten vergleichen. OST kann also helfen, aktive Entzündungen sichtbar zu machen und unterscheidet gut zwischen Gelenken mit und ohne Entzündung[2].
Originaltitel: Inflammation assessment in psoriatic arthritis via optical spectral transmission: correlations with clinical markers and musculoskeletal ultrasound.
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Wer eine mittelschwere bis schwere Schuppenflechte hat, kann heute aus vielen verschiedenen Biologika wählen. Diese Medikamente wirken gezielt auf das Immunsystem und verbessern Haut und Lebensqualität oft deutlich. Laut einer großen Studie helfen alle geprüften Biologika besser als ein Scheinmedikament. Besonders Tildrakizumab wirkt ähnlich gut wie Risankizumab und Guselkumab, bei den Nebenwirkungen haben alle Biologika kein erhöhtes Risiko für schwere Probleme gezeigt[1][4].
Originaltitel: Correction: Biologics for the Treatment of Moderate-to-Severe Plaque Psoriasis: A Systematic Review and Network Meta-analysis.
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Icotrokinra ist ein neues, tägliches Medikament gegen mittelschwere bis schwere Plaque-Psoriasis, das als Tablette eingenommen wird. In zwei großen Studien schnitt icotrokinra viel besser ab als ein Placebo und auch besser als das Psoriasis-Mittel deucravacitinib. Schon nach 16 Wochen hatten deutlich mehr Menschen mit icotrokinra fast komplett klare Haut, etwa 68 bis 70 Prozent, verglichen mit 9 bis 11 Prozent beim Placebo. Auch bei den Nebenwirkungen gab es keinen Unterschied zu den anderen Gruppen, das Mittel war also genauso verträglich wie die bekannte Therapie[1][2][3][4].
Originaltitel: Once-daily oral icotrokinra versus placebo and once-daily oral deucravacitinib in participants with moderate-to-severe plaque psoriasis (ICONIC-ADVANCE 1 & 2): two phase 3, randomised, placebo-controlled and active-comparator-controlled trials.
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Wenn Menschen mit Psoriasis Methotrexat absetzen, haben etwa ein Drittel von ihnen mit einer stärkeren Leberfibrose die Chance, dass sich die Leber wieder erholt[1]. Das passiert im Schnitt nach rund dreieinhalb Jahren ohne das Medikament. Wer Methotrexat länger als vier Jahre genommen hat, hat sogar höhere Chancen auf eine Besserung[1]. Einen starken Einfluss haben aber auch weitere Faktoren, wie zum Beispiel das gesamte Leben mit der Erkrankung, das Geschlecht oder andere Krankheiten.
Die Studien dazu sind klein, deshalb sind die Ergebnisse noch nicht sicher[1]. Trotzdem zeigen sie: Bei manchen Psoriasis-Patienten lohnt es sich, Methotrexat bei Leberproblemen abzusetzen und die Entwicklung mit regelmäßigen, nicht-invasiven Kontrollen zu beobachten.
Originaltitel: Effect of methotrexate discontinuation on psoriatic patients with sign
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Wer öfter unter **Ängsten** oder vielen Tagen mit Angst leidet, bekommt leichter **Psoriasis**[1]. Das Risiko steigt noch mehr, wenn du **rauchst** oder **Bluthochdruck** hast. Frauen, die Alkohol trinken, reagieren besonders empfindlich: Je mehr Angstsymptome sie haben, desto mehr steigt ihr Risiko für Schuppenflechte an. Bei Männern gibt es diesen Zusammenhang so nicht.
Das heißt: Angst, Stress, Rauchen und Bluthochdruck hängen zusammen und wirken gemeinsam stärker auf das Erkrankungsrisiko. Vorbeugen kannst du, indem du Stress abbauen lernst, möglichst nicht rauchst und deine Blutdruckwerte im Blick behältst. Frauen sollten vor allem bei Alkoholkonsum darauf achten, ihre Ängste und ihr Wohlbefinden ernst zu nehmen.
Originaltitel: An Association Analysis of Anxiety and Psoriasis: Based on the NHANES Database
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Resveratrol ist ein natürlicher Wirkstoff, der aus Pflanzen wie Weintrauben und Beeren kommt und viele positive Wirkungen auf die Haut zeigen kann[1][3]. Er wirkt stark **antioxidativ** und **entzündungshemmend**, was besonders bei chronischen Hautkrankheiten wie **Psoriasis** oder entzündeten Wunden helfen könnte[1][2]. Außerdem kann Resveratrol das Immunsystem beeinflussen und das Wachstum von Zellen normalisieren, was auch gegen Tumore und Narben beiträgt[1][2].
Bisher gibt es vor allem Tierversuche, die zeigen, dass Resveratrol die Heilung von Wunden beschleunigt und Entzündungen lindert[1]. In Cremes oder Gelen bleibt Resveratrol meist besser auf der Haut, weil neue Methoden wie **Nanopartikel** dafür sorgen, dass der Wirkstoff nicht so schnell abgebaut wird und direkt dort wirkt, wo er gebraucht wird[1]. Trotzdem fehlen noch große Studien am Menschen, um seine Wirksamkeit endgültig zu beweisen[1][2].
Originaltitel: Resveratrol in Dermatological Therapy: A Critical Review of Mechanisms | CCID
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IL-23-Hemmer sind moderne Medikamente gegen mittelschwere bis schwere Psoriasis. Sie helfen nicht nur gegen die Haut, sondern könnten auch vorbeugend bei frühen Beschwerden an Muskeln und Gelenken wirken, bevor sich eine Psoriasis-Arthritis entwickelt[1][4].
Typische Warnzeichen für diesen Übergang sind Schmerzen an Sehnenansätzen oder Veränderungen an den Nägeln. IL-23-Hemmer wie Guselkumab oder Risankizumab blockieren gezielt Entzündungsprozesse, die für diese Symptome verantwortlich sind[1][2]. In Studien erzielten viele Betroffene eine fast vollständige Besserung der Haut. Die Wirkung bleibt oft mehrere Jahre erhalten[2][3].
Auch im wirklichen Leben zeigen Patienten Verbesserungen – besonders wenn sie vorher keine Biologika erhalten haben[3]. Die Medikamente gelten als sicher und verträglich[4]. Für Menschen mit frühen Gelenkproblemen könnten IL-23-Hemmer helfen, das Fortschreiten zur Psoriasis-Arthritis zu bremsen[1][4].
Originaltitel: Real-world analysis of IL-23 inhibitors in patients with moderate-to-severe psoriasis and early musculoskeletal symptoms
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