Menschen mit Psoriasis und anderen entzündlichen Hautkrankheiten zeigen oft Zeichen, dass ihre Haut biologisch schneller altert als bei gesunden Menschen[3]. Forschende haben herausgefunden, dass bei diesen Erkrankungen typisch altersbedingte Veränderungen in der Aktivität bestimmter Gene – sogenannte „transkriptionelle Uhren“ – verstärkt auftreten[3]. Das bedeutet, die Hautzellen verhalten sich, als wären sie älter, als das tatsächliche Alter der Person. Das könnte erklären, warum die Haut bei Psoriasis schneller altert oder schneller Schäden zeigt. Diese Erkenntnisse helfen, besser zu verstehen, warum entzündete Haut oft schwächer wird oder schlechter heilt. Das ist ein wichtiger Schritt, um in Zukunft gezieltere Therapien für Menschen mit Psoriasis zu entwickeln[3].
Originaltitel: Investigating Transcriptional Age Acceleration in Inflammatory Skin Diseases
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Psoriasis-Arthritis ist nicht für alle gleich – viele Betroffene sprechen auf Therapien nicht wie gewünscht an. Eine große Befragung aus zehn Ländern hat jetzt gezeigt: Dauerhafte Gelenkschmerzen und Hautprobleme betreffen über 65 Prozent der Teilnehmenden, mehr als die Hälfte fühlt sich ständig müde, und fast 42 Prozent haben wegen der Medikamente Nebenwirkungen. Besonders schlimm ist für viele, dass die Krankheit die Lebensfreude und den Schlaf stört. Die Ergebnisse helfen, Behandlung und Forschung stärker an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten auszurichten[1].
Originaltitel: Deciphering difficult-to-treat psoriatic arthritis: insights from an international survey of patients with psoriatic arthritis.
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Für Psoriasis-Arthritis gibt es viele internationale Behandlungsleitlinien, zum Beispiel von ACR, GRAPPA, EULAR oder PANLAR. Sie haben oft ähnliche Ziele: Lebensqualität verbessern, Schäden verhindern und die Therapie auf jede Patientin oder jeden Patienten anpassen[1]. Trotzdem gibt es Unterschiede bei Methoden und Empfehlungen, was dazu führen kann, dass Ärzte den Überblick verlieren. Fachleute schlagen daher vor, weltweit einheitliche Kernempfehlungen zu erarbeiten, die dann regional angepasst werden können. So bleiben die Leitlinien aktuell, verständlich und für alle relevant – egal wo man lebt[1]. Neue Tools wie künstliche Intelligenz könnten helfen, die Empfehlungen schneller zu aktualisieren.
Originaltitel: Towards Harmonized Recommendations for Psoriatic Arthritis: A Comparative Viewpoint on Global Guidelines.
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Frauen mit Psoriasis-Arthritis und Rheumatoider Arthritis haben häufiger Probleme mit der Handfunktion als Männer. Dazu gehören weniger Kraft beim Greifen und Schwierigkeiten bei Feinmotorik. Bei allen Patientinnen und Patienten waren die Einschränkungen ähnlich stark, aber Frauen waren besonders betroffen. Selbst ohne sichtbare Entzündungen in den Händen zeigten viele Frauen Funktionsstörungen. Bei Männern war vor allem die Feinmotorik bei Psoriasis-Arthritis eingeschränkt, die Griffkraft blieb meist besser erhalten. Steigt der Krankheitsaktivitätswert, nimmt bei allen Betroffenen die Griffkraft weiter ab. Vor allem bei Frauen mit Psoriasis-Arthritis leidet dann auch die Feinmotorik noch stärker.
Originaltitel: Hand Function Impairments Are More Pronounced in Female RA... : Medicine & Science in Sports & Exercise
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ME3183 ist ein neuer Wirkstoff, der gegen Schuppenflechte getestet wird. Er gehört zur Gruppe der PDE4-Hemmer und wird als Tablette eingenommen. In einer Studie mit 132 Teilnehmenden bekamen die Betroffenen verschiedene Dosen von ME3183 oder ein Scheinmedikament. Nach 16 Wochen hatten deutlich mehr Menschen mit ME3183 eine starke Besserung ihrer Haut erreicht als in der Vergleichsgruppe mit dem Scheinmedikament[2][3].
Schon früh zeigten sich Verbesserungen unter der Behandlung. Häufigste Nebenwirkungen waren Durchfall und Kopfschmerzen, wie man es auch von anderen PDE4-Hemmern kennt[1]. Insgesamt wurde ME3183 gut vertragen. In Labortests zeigte der Wirkstoff eine stärkere entzündungshemmende Wirkung als bereits zugelassene ähnliche Tabletten[3].
Originaltitel: emJournal of the European Academy of Dermatology and Venereology/em | Wiley Online Library
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Neue Forschung zeigt, dass Psoriasis mehr ist als eine einfache Entzündung durch fehlgeleitete Immunzellen. Bisher dachte man, T-Zellen und bestimmte Botenstoffe wie IL-17A und IL-23 lösen die Schuppenflechte aus, indem sie Hautzellen zur Überproduktion anregen[1]. Das stimmt zwar, aber die Sache ist komplexer. Mit modernen Techniken wie Spatial Proteomics haben Forschende jetzt herausgefunden: Schuppenflechte verteilt sich auf verschiedene Hautschichten, die jeweils eigene Aufgaben und Zelltypen haben[1].
Vor allem die innere Epidermis spielt wohl eine zentrale Rolle. Dort verändern sich besonders viele Eiweiße – einige davon gehören zur Immunabwehr, andere sind wichtig für den Stoffwechsel wie die Cholesterinproduktion[1]. Auch das Zusammenspiel von Hautzellen, Bindegewebszellen und Immunzellen geschieht in Schichten und ist vielschichtiger als gedacht[4]. Dieses neue Verständnis könnte helfen, gezieltere Therapien zu entwickeln.
Originaltitel: Spatial Proteomics Redefines Psoriasis as a Vertically Stratified, Immunometabolic Tissue State
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Forscher haben bei Mäusen gezeigt: Fehlt das Enzym **Myeloperoxidase (MPO)**, werden Entzündungen bei **Psoriasis Arthritis** deutlich schlimmer[1]. Es kommt zu mehr Hautentzündungen, stärkeren Schwellungen an den Gelenken und sogar zu stärkerem Knochenabbau. In den betroffenen Bereichen fanden sie mehr Entzündungszellen und mehr entzündliche Botenstoffe. Normalerweise hilft MPO wohl mit, solche Entzündungen durch bestimmte Vorgänge in Abwehrzellen zu bremsen. Ohne MPO läuft das Immunsystem also besonders heiß[1].
Originaltitel: Loss of myeloperoxidase aggravates skin and joint inflammation in the mannan-induced psoriatic arthritis mouse model.
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Neutrophile sind die häufigsten weißen Blutkörperchen im Blut und kommen als Erste zu Entzündungen oder Infektionen[1][4]. Sie können sogenannte Neutrophil Extracellular Traps (NETs) bilden[1][4]. NETs sind netzartige Strukturen aus DNA und Proteinen[1][3]. Sie fangen Keime ein und helfen, Infektionen zu bekämpfen[1][3]. Doch NETs können auch Probleme machen. Sie fördern Entzündungen und spielen eine Rolle bei Autoimmunerkrankungen wie Psoriasis sowie bei Thrombosen und Krebs[3][4]. So sind NETs wichtig, können aber auch Schaden anrichten.
Originaltitel: Neutrophil Extracellular Traps (NETs) in Immunity and Diseases: Second Edition.
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Wer seine Schuppenflechte (Plaque-Psoriasis) mit Biologika behandelt, sollte die Therapie am besten ohne Pause fortführen. Im Alltag lassen sich Unterbrechungen aber nicht immer vermeiden[2]. Nach einer Pause kann es länger dauern, bis die Haut wieder so gut wird wie vorher. Die Wirkung von Secukinumab oder Ustekinumab bleibt nach Wiedereinstieg zwar ähnlich, aber der Zustand bessert sich langsamer[2].
Wer nach einer Therapiepause auf ein anderes Biologikum wechselt, erzielt oft sogar bessere Ergebnisse als zuvor[2]. Trotzdem empfehlen Fachleute, möglichst keine unbeabsichtigten Unterbrechungen zu machen, weil eine durchgehende Behandlung schneller und verlässlicher wirkt[2].
Wechsel zwischen verschiedenen Biologika sind keine Seltenheit: Hauptgrund dafür ist meist, dass das Mittel nicht mehr genug wirkt[4]. Adalimumab und Ustekinumab gehören oft zu den am meisten genutzten Präparaten[4].
Originaltitel: Optimizing biologics for chronic plaque psoriasis: insights on non‐medical interruptions of IL‐17, IL‐12/23, and IL‐23 inhibitors
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Axiale Psoriasis-Arthritis (axPsA) und axiale Spondyloarthritis (axSpA) sind beides entzündliche Erkrankungen, bei denen Rücken und Gelenke weh tun können[1][2]. Bei axSpA ist meistens das Kreuz-Darmbein-Gelenk zuerst betroffen und viele Patienten haben das HLA-B27-Gen[1]. Bei axPsA gibt es häufiger nur Probleme an der Wirbelsäule, oft im Nacken, und das HLA-B27-Gen fehlt häufiger[1][2]. Die Diagnose ist schwierig, weil es keine klaren Kriterien gibt und die meisten Medikamente für axPsA von axSpA übernommen werden[1][3]. Experten glauben, dass axPsA eigentlich eine eigene Krankheit ist[4].
Originaltitel: Similarities and differences: disentangling the intersection between axial psoriatic arthritis and axial spondyloarthritis.
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Risankizumab hilft vielen Menschen mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis auch nach sechs Jahren noch gut. In einer großen Studie hatten am Ende 86 Prozent der Teilnehmenden fast keine Beschwerden mehr, bei 54 Prozent waren die Symptome ganz verschwunden. Die Lebensqualität verbesserte sich bei etwa drei Viertel der Teilnehmenden spürbar. Nebenwirkungen traten selten auf und waren ähnlich wie in früheren Studien. Das Mittel wird langfristig gut vertragen und wirkt dauerhaft[2].
Originaltitel: Long-Term Safety and Efficacy of Risankizumab to Treat Moderate-to-Severe Plaque Psoriasis: Final LIMMitless Phase 3, Open-Label Extension Trial Results.
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Biologika helfen vielen Menschen mit schwerer Schuppenflechte sehr gut. Laut einer Studie bringt eine durchgehende Behandlung mit Biologika die besten Ergebnisse[1][2]. Wenn man die Behandlung aber aus nicht-medizinischen Gründen unterbricht, dauert es beim Wiedereinstieg meist länger, bis die Haut wieder deutlich besser wird. Wer auf ein anderes Biologikum umsteigt, hat nach einer Pause teilweise sogar bessere Ergebnisse. Trotzdem empfehlen Fachleute, Biologika möglichst ohne Unterbrechung weiterzunehmen, damit sie am besten wirken[1][2].
Originaltitel: Optimizing biologics for chronic plaque psoriasis: insights on non-medical interruptions of IL-17, IL-12/23, and IL-23 inhibitors.
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Neutrophil Extracellular Traps, kurz NETs, sind besondere Netzwerke aus DNA und Proteinen, die bestimmte weiße Blutkörperchen – die Neutrophilen – freisetzen. Diese Netze fangen Krankheitserreger wie Bakterien ein und helfen so dem Immunsystem, uns zu schützen[1][3]. Wenn es aber zu viele NETs gibt oder sie nicht richtig abgebaut werden, können sie auch Entzündungen auslösen und an Krankheiten wie Autoimmunerkrankungen oder Thrombosen beteiligt sein[3]. Forscher untersuchen NETs deshalb auch in Bezug auf Psoriasis, denn hier steht das Immunsystem ständig unter Strom.
Originaltitel: Neutrophil Extracellular Traps (NETs) in Immunity and Diseases: Second Edition
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Menschen in den USA mit generalisierter pustulöser Psoriasis (GPP) müssen oft ins Krankenhaus, sobald ein Schub kommt[1][4]. Sie geben dann mehr Geld für Medikamente und Behandlung aus als andere Psoriasis-Patienten[1][4]. Wer zwei oder mehr Schübe im Jahr hat, zahlt im Schnitt über 50.000 Dollar pro Jahr allein für Medikamente und Behandlungen[1]. Das liegt daran, dass GPP selten ist und die Schübe schwer verlaufen können[4]. GPP sorgt also für hohe Kosten und eine echte Belastung im Alltag. Die Zahlen zeigen: Es braucht bessere Therapien, damit die Betroffenen weniger ins Krankenhaus müssen und ihre Kosten sinken[1][4].
Originaltitel: Healthcare resource utilization and economic burden in generalized pustular psoriasis (GPP) among US adults: A large claims database analysis.
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Forschende haben in einer Pflanze einen besonderen Stoff entdeckt, der gegen Entzündungen wirkt und bei Autoimmunerkrankungen wie Psoriasis helfen könnte. Der Stoff heißt **Leucosceptrine F (leu-F)** und kommt in den Drüsenhaaren einer bestimmten Pflanze vor. Leu-F bindet gezielt an ein Enzym namens **GAPDH**, das bei Entzündungen eine Rolle spielt. In Versuchen an Mäusen linderte leu-F die Symptome von Psoriasis deutlich und zeigte dabei keine gefährlichen Nebenwirkungen[4]. Diese Entdeckung könnte zu neuen, pflanzlichen Therapien für Menschen mit Schuppenflechte führen.
Originaltitel: Plant defense-directed discovery of a natural anti-psoriasis agent targeting GAPDH.
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Die PSoHO-Studie hat Biologika bei Menschen mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis im echten Leben verglichen. Am besten wirkte die Gruppe der sogenannten Anti-IL-17A-Biologika: Sie sorgten am schnellsten für eine gute Haut und hielten diesen Effekt am längsten durch[1][3]. Gerade an schwierigen Stellen wie Kopfhaut, Nägeln oder Genitalien waren diese Medikamente wirkungsvoller als die anderen untersuchten Biologika[2]. Auch nach 24 Monaten hielten viele Patientinnen und Patienten mit diesen Präparaten ihre Haut klar oder fast klar[4]. Die Ergebnisse helfen Ärztinnen und Patienten, gezielter die beste Therapie auszuwählen.
Originaltitel: Comparative Effectiveness and Durability of Biologics Through 24 Months for Patients with Moderate-to-Severe Psoriasis: Results from the International, Observational Psoriasis Study of Health Outcomes (PSoHO)
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Menschen mit Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder chronisch-entzündlicher Darmerkrankung haben laut einer aktuellen Studie ein höheres Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken – vor allem Frauen. Bei Frauen mit entzündlichen Darmerkrankungen ist das Risiko sogar doppelt so hoch verglichen mit Frauen ohne solche Diagnose. Für Männer konnte dieser Zusammenhang nicht gezeigt werden. Die Studie betont, wie wichtig es ist, bei Frauen mit Autoimmunerkrankungen genauer hinzuschauen und eventuell früher auf Bauchspeicheldrüsenkrebs zu testen[1][4][5].
Originaltitel: A sex dependent association between the history of autoimmune disease and the development of pancreatic cancer: a case-control study of 32,640 patients.
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Metabolomics ist eine moderne Technik, mit der man viele kleine Stoffwechselprodukte im Körper messen kann[3]. Bei Spondyloarthritiden, also auch bei Psoriasis arthritis, hoffen Forschende damit neue Blutwerte zu finden, die früh auf die Krankheit hinweisen oder das Risiko für Herzprobleme besser anzeigen[3]. Auch die Krankheitsaktivität lässt sich damit eventuell genauer messen[3]. Die Studien dazu untersuchen meist Menschen, die schon an Psoriasis arthritis erkrankt sind. Insgesamt sind die Ergebnisse für Psoriasis arthritis vielversprechend – aber Tests für die sehr frühe Erkennung fehlen noch[3].
Originaltitel: Metabolomics in spondylarthritis.
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In einer großen internationalen Studie schnitten Medikamente aus der Gruppe der **anti-IL-17A-Biologika** bei mittlerer bis schwerer Psoriasis am besten ab[2]. Besonders **Ixekizumab (IXE)** wirkte nach 24 Monaten besser als Adalimumab, Ustekinumab und einige andere Biologika: Mehr Menschen bekamen fast oder komplett erscheinungsfreie Haut und blieben auch länger erscheinungsfrei. IXE war ähnlich stark wie Risankizumab, aber im Vorteil gegenüber Secukinumab, Tildrakizumab oder Guselkumab. Die Ergebnisse helfen Ärztinnen und Ärzten, gezielter die passende Therapie zu wählen[2].
Originaltitel: Comparative Effectiveness and Durability of Biologics Through 24 Months for Patients with Moderate-to-Severe Psoriasis: Results from the International, Observational Psoriasis Study of Health Outcomes (PSoHO).
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Menschen mit MS haben oft zusätzlich eine Rheumatoide Arthritis. Für beide Krankheiten gibt es ähnliche Medikamente. Am besten wirken **Teriflunomid** und **Anti-CD20-Therapien** (zum Beispiel Ocrelizumab), wenn jemand eine aktive MS und RA hat. Auch **Cladribin** kann helfen. Einige Medikamente, wie TNFα-Hemmer, dürfen bei MS auf keinen Fall eingesetzt werden, da sie die MS verschlechtern können. Medikamente wie Interferone, BTK-Hemmer oder Glatirameracetat helfen bei RA kaum oder es gibt aktuell keine passenden Studien[1].
Originaltitel: Management of disease-modifying therapies in multiple sclerosis and comorbid rheumatoid arthritis.
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Menschen mit generalisierter pustulöser Psoriasis (GPP) in Deutschland sind selten, vor allem Frauen und Ältere sind betroffen. 2019 lag die Häufigkeit bei 8 bis 39 pro 100.000 Erwachsenen, jedes Jahr erkrankten 1 bis 15 pro 100.000 neu. Ein Drittel hatte zusätzlich eine andere Psoriasis-Form. Betroffene litten öfter an weiteren Hautkrankheiten, Herz-Kreislauferkrankungen oder psychischen Problemen als Menschen ohne Psoriasis. Arzneimittel kosteten im Schnitt 2.050 € pro Jahr, bei Biologika sogar über 15.500 €. Wer GPP hat, muss häufig verschiedene Fachärzte aufsuchen. Die Zahlen könnten sogar noch zu niedrig sein, weil Diagnosen unterschiedlich gestellt und abgerechnet werden[2].
Originaltitel: Epidemiology and Health Care of Generalized Pustular Psoriasis in Germany - Methodology and Outcomes of Claims Data Analysis.
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Generalisierte pustulöse Psoriasis (GPP) ist eine seltene, aber schwere Form von Schuppenflechte. In Deutschland betrifft sie etwa 50 bis 100 Menschen pro einer Million Einwohner. Je nachdem, wie genau man bei der Erfassung vorgeht, schwanken die Zahlen sehr stark[1][2]. Das liegt daran, dass Ärzte die Krankheit unterschiedlich kodieren und die Diagnose nicht immer eindeutig ist[1]. Die strengsten Schätzungen kommen sogar nur auf 17 bis 28 Betroffene pro Million[2].
Wer GPP hat, leidet meist stark unter der Erkrankung. Sie kann immer wieder aufflammen und ist oft schwer zu behandeln. Das macht die Behandlung aufwendig und teuer. Ein hoher Aufwand bedeutet auch hohe Kosten für Betroffene und das Gesundheitssystem[1].
Für eine verlässliche Diagnose empfehlen Fachleute, mindestens zwei bestätigte Diagnosen von einem Spezialisten oder zwei verschiedenen Ärzten in unterschiedlichen Quartalen abzuwarten. Damit kann man die Erkrankung besser von anderen abgrenzen und die Betroffenen genauer schätzen[2].
Originaltitel: Epidemiology and Health Care of Generalized Pustular Psoriasis in Germ | PTT
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**Bei Psoriasis kann das Ziel, den Rezeptor RORγ zu hemmen, einiges bewegen.** RORγ steuert bestimmte Abwehrzellen (Th17-Zellen), die bei Schuppenflechte viele entzündliche Botenstoffe wie IL-17 und IL-22 ausschütten[2][3]. Wird RORγ blockiert, produzieren diese Zellen weniger dieser Stoffe, die für die Entzündung in der Haut verantwortlich sind[2]. In Studien mit Mäusen und menschlichen Hautmodellen haben neue Wirkstoffe gezeigt, dass sie so die Rötung und Dicke der Plaques deutlich verringern können[1][2]. Diese Forschung macht Hoffnung, dass künftige Cremes oder Tabletten gezielt einzelne Entzündungswege bei Psoriasis abschalten können[1][4].
Originaltitel: Differential Effects of RORγ Inhibition on Selected Pathways in Plaque Psoriasis.
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Die Entzündung bei Plaque-Psoriasis entsteht vor allem durch das Zusammenspiel von zwei Botenstoffen: **Interleukin-23 und Interleukin-17**. Wenn IL-17 in der Haut aktiv ist, heizt das die Immunabwehr an und sorgt für typische Schuppenflechte-Symptome[1][2]. Medikamente, die gezielt IL-17 oder dessen Rezeptor blockieren, helfen vielen Menschen und bessern oft die Haut und auch die Werte im PASI (ein Bewertungsmaß für Psoriasis)[1].
Eine neue Möglichkeit ist das Hemmen von **RORγ**, einem wichtigen Schalter in bestimmten Immunzellen (den sogenannten Th17-Zellen)[3]. Wird RORγ gehemmt, produzieren diese Zellen weniger vom „Feuerzeug“ IL-17 und andere entzündungsfördernde Stoffe sinken ebenfalls ab[1][2]. Das unterscheidet sich von Medikamenten, die direkt IL-17 „ausschalten“: RORγ-Hemmer stoppen gleich mehrere Botenstoffe auf einmal und wirken damit gezielter an der Ursache[2]. Die Forschung läuft, doch es gibt noch keine Tablette oder Creme mit garantiert starker Wirkung für Menschen mit Schuppenflechte – daran wird weiter geforscht[3].
Originaltitel: Differential Effects of RORγ Inhibition on Selected Pathways in Plaque Psoriasis
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Menschen mit einer schlechten Herz-, Nieren- und Stoffwechsel-Gesundheit haben ein deutlich höheres Risiko, an Psoriasis zu erkranken. Besonders betroffen sind Menschen, die genetisch vorbelastet sind. Auch wer bereits mittelschwere oder schwere Psoriasis hat, sollte aufpassen: Je höher der PASI-Wert (das ist ein Maß für die Schwere der Schuppenflechte), desto größer ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen[1][2]. Psoriasis ist also nicht „nur“ eine Hautkrankheit, sondern häufig mit anderen Erkrankungen verbunden. Wer Psoriasis hat, sollte deshalb regelmäßig Blutdruck, Zucker und Cholesterin kontrollieren lassen und Herz und Nieren im Blick behalten[2][3].
Originaltitel: emJournal of the European Academy of Dermatology and Venereology/em | Wiley Online Library
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